2010, 71 Seiten
21 cm x 29,7 cm, geheftet
Text: Eugen Eckert
Musik: Thomas Gabriel
Ein erster Eindruck könnte sein: das Oratorium Junia beginnt belanglos. Der Apostel Paulus diktiert den letzten Abschnitt seines Briefes an die Gemeinde in Rom (Röm 16) und reiht dabei Gruß an Gruß. Sein Weggefährte Timotheus ergänzt ihn. Selbst Tertius, der Schreiber, hat Mühe, die vielen Namen richtig zu buchstabieren. Wen von uns soll das interessieren?
Der zweite Blick geht tiefer. Mit vielen Nebenbemerkungen zeigt Paulus: er hat eine intensive Geschichte mit den Menschen, die er grüßt. Er kennt sie nicht nur persönlich. Bei manchen hat er gewohnt. Mit allen hat er zusammengearbeitet. Zwei von ihnen, Prisca und Aquila, haben ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt. Neun von den 26 Menschen, die Paulus namentlich grüßt, sind Frauen. Und nun zeigt sich, dass Frauen Leitungsfunktionen in den Gemeinden hatten, dass sie entscheidend zur Ausbreitung des Evangeliums beitrugen und dass Paulus Frauen in der Verkündigungsarbeit als gleichrangig mit sich selbst würdigt.
Junia ragt heraus. Gemeinsam mit Andronikus, ihrem Gefährten, ist sie bereits Jahre vor Paulus Apostelin gewesen. Gemeinsam mit Paulus saßen beide im Gefängnis (Röm 16, 7).
Für die junge Christengemeinde ist Junia eine Frau von zentraler Bedeutung. Bis zum frühen Mittelalter zweifelt niemand daran. Dann aber machen lateinische Bibelübersetzungen aus der Apostelin einen Apostel. Junia wird zum Junias, obwohl es keinen Beleg für einen solchen Männernamen gibt. Ein Beispiel dafür, wie christliche Ausleger Paulus bei Bedarf patriarchal umgedeutet haben. Stoff für einen Krimi.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts wird Junia als Apostelin wiederentdeckt. Und damit sind wir in unserer Gegenwart. Denn Junias Emanzipation geht heute Hand in Hand mit der Emanzipation vieler Frauen in Gesellschaft und Kirche. Mit diesem Oratorium stellen wir Junia dorthin, wohin sie historisch gehört: an die Seite des Apostels Paulus als eine beherzte Frau, mitverantwortlich für die Ausbreitung des Evangeliums.
Inhalt:Besetzung: Solo, 4stg. gemischten Chor und Instrumente: Keyboard, Bass, Schlagzeug, Trompete, Posaune, Saxophon, Gitarre
Chorfassung
Preis: 14,95 Euro Edition DV 89
ISBN 426-0-10704-019-4
Partitur
2010, 164 Seiten, DIN A3
Preis: 69,95 Euro Edition DV 89/01
Studienpartitur
2010, 164 Seiten, DIN A4
Preis: 39,95 Euro Edition DV 89/03
Einzelstimmen
2010, 270 Seiten
Preis: 69,95 Euro Edition DV 89/02
Für die junge Christengemeinde ist Junia eine Frau von zentraler Bedeutung. Bis zum frühen Mittelalter zweifelt niemand daran. Dann aber machen lateinische Bibelübersetzungen aus der Apostelin einen Apostel. Junia wird zum Junias, obwohl es keinen Beleg für einen solchen Männernamen gibt. Ein Beispiel dafür, wie christliche Ausleger Paulus bei Bedarf patriarchal umgedeutet haben. Stoff für einen Krimi.
Erst Ende des 20. Jahrhunderts wird Junia als Apostelin wiederentdeckt. Und damit sind wir in unserer Gegenwart. Denn Junias Emanzipation geht heute Hand in Hand mit der Emanzipation vieler Frauen in Gesellschaft und Kirche. Mit diesem Oratorium stellen wir Junia dorthin, wohin sie historisch gehört: an die Seite des Apostels Paulus, als eine beherzte Frau, mitverantwortlich für die Ausbreitung des Evangeliums.
CD mit 7 Titeln, Laufzeit: 79 Minuten
Preis: 18,00 Euro Edition DV 89/04
Hörbeispiele:
Aus: Maria 2.0, Hamm 2022, Seite 5