Ökumenisches Oratorium in vier Bildern für Solisten, Chor, Orchester und Band.
Auftragskomposition der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau und des Bistums Limburg zum
3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt/M. 2021.
2021, 300 Seiten
19 cm x 27 cm, gebunden
Text: Eugen Eckert und Helmut Schlegel
Musik: Bernhard Kießig und Peter Reulein
Zur Entstehung
Im Herbst 2018 wurde im Konvent der hauptamtlichen evangelischen und katholischen Kirchenmusiker*innen der gastgebenden Kirchen beschlossen, für den 3. Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt/M 2021 ein Oratorium zu schaffen, das genreübergreifend und in einer vielfältigen Stilistik auf allen Arbeitsebenen den ökumenischen Gedanken darstellen und stärken sollte.
Den Auftrag für das Libretto erhielten Pfarrer Eugen Eckert und Pater Helmut Schlegel. Für die Komposition wurden die beiden A-Kirchenmusiker Bernhard Kießig, Popkantor der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, und Peter Reulein, Bezirkskantor im Bistum Limburg, gewonnen. Ursprünglich sah das Konzept eine interaktive Uraufführung unter Beteiligung vieler Chöre aus der ganzen Republik vor. Als Ort dafür war das Frankfurter WM-Stadion reserviert.
Die Pandemie hat den 3. ÖKT als Präsensveranstaltung ausgebremst. Die Leitungsgremien des Kirchentages haben aber beschlossen, das entstandene Oratorium (mit Kürzungen) als konzertante Uraufführung vorzuproduzieren und am 14. Mai 2021 zu streamen. Die Solistinnen und Solisten werden dabei durch die Begleitung der Neuen Philharmonie Frankfurt/M, eines Auswahlchores der Frankfurter Musikhochschule sowie Virtual Choir-Einblendungen der Frankfurter Domsingschule, einem Chor aus hauptamtlichen Kirchenmusiker*innen und einem Bläserensemble der EKHN getragen und unterstützt.
Die Vorproduktion wird nach der Erstausstrahlung als DVD vorliegen und kann beim Dehm Verlag ausgeliehen werden.
Inhaltliche Grundlage – Epheser 4
Seit dem 1. ÖKT in Berlin 2003 kreist das Anliegen ökumenischer Kirchentage darum, jenseits von Trennendem das Verbindende der christlichen Kirchen hervorzuheben. Diesen Wunsch stärkt bereits der Verfasser des neutestamentlichen Briefes an die Gemeinde in Ephesus. Er schreibt: "Bemüht euch, die Einheit des Geistes zu wahren durch den Frieden, der euch zusammenhält" und zählt als Kernstücke der Gemeinsamkeit auf: Ein Gott – ein Glaube – eine Taufe (vgl. Eph 4,3 ff). Das Oratorium knüpft an diese drei Pfeiler an und macht sie zur zentralen Aussage.
Der Titel EINS
Komprimiert steckt im Titel EINS der Kerngedanke: "Ein Gott – ein Glaube – eine Taufe". Zugleich vertieft er den Wunsch nach Einheit – nach Einswerden – nach Einssein, wie auch die ökumenische Erinnerung an die jüdische Wurzel des Christentums (vgl. Sch'ma Jisrael, Dtn 6,4). Daneben steht auf digitaler Ebene Eins für "true" und Null für "false".
Erzählfaden
Zwei Frauen führen durch das Oratorium, das sich vielfach an die Apostelgeschichte anlehnt. Die Journalistin Julia lebt in unserer Gegenwart. Sie bekommt von der Redaktion ihrer Zeitung den Auftrag, über das Wesen und die Visionen des Christentums zu berichten.
Mit Interesse für ihren Auftrag und einer Menge Fragen begibt sie sich auf eine Zeitreise zurück zu den urchristlichen Gemeinden. Dort begegnet Junia (Röm 16,7), sowie Petrus und Paulus. Die Journalistin und die Apostelin werden konfrontiert mit Konflikten zwischen dem heiden- und judenchristlichen Christusverständnis. Für Julia ist dieser Streit kaum nachzuvollziehen. Beeindruckt aber ist sie vom Oster- und Pfingstglauben, den sie als großartige Zeichen für den Sieg des Lebens versteht und einen weltweiten Frieden.
Im Laufe ihrer Recherchen problematisiert Julia die vielen lähmenden Spaltungen der Christenheit bis in unsere Gegenwart. Und sie entlarvt, wie wenig diese dem Auftrag Jesu entsprechen oder auch einem Leben nach dem höchsten Gebot: "Gott lieben und deine Nächsten wie dich selbst".
Im Finale werden die beiden Frauen zu Anwältinnen der Berufung zur Einheit. Darin ein Ziel zusehen, kann der Christenheit Kraft für die gemeinsame Verantwortung für alles Leben auf der von Gott anvertrauten Erde geben. "Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit" leitet darum auch das Finale des Oratoriums ein.
Die Bilder
Solisten
Zur musikalischen Gestaltung
Dem Anforderungsprofil des Werkes entsprechend binden die Komponisten die Facetten vieler kirchenmusikalischer Möglichkeiten in das Oratorium ein. Als musikalische Stile stehen nebeneinander: neo-romantische Harmonien, Klänge der orientalischen Folklore, Renaissance-Polyphonie, Pop-Songs, Jazz-Rhythmen, Gregorianik, moderne Klangstrukturen, ein Doppelkanon in 14 Sprachen und vieles mehr. Neben dem Hauptchor und den vier Solist*innen treten weitere Personengruppen (Apostel*innen, Schriftgelehrte u.a.) in Erscheinung. Das Spektrum der kirchenmusikalischen Kräfte wird durch den Einsatz von Kinderchor und Posaunenchor erweitert. Moderne Tanz-Performance, an einigen Stellen (ad libitum) eingesetzt, kann den Inhalt in eine szenische Darstellung transportieren und auf einer weiteren ästhetischen Ebene erfahrbar machen. Und schließlich können die Zuhörer*innen im abschließenden Choral in die Musik mit einstimmen und ein Teil der gesamten Aufführung werden.
Besetzung
Solo, 4stg. gemischten Chor, Kinderchor und Instrumente: Flöte, Oboe, Klarinette in B Fagott, 2 Hörner in F, 2 Trompeten in B, 2 Posaunen, Pauke Percussion, (susp. Cymbal, Glockenspiel, Vibra-phon, Triangel, Chimes, kl. Trommel, Bongos [Djembe, Darbuka], Tambourin, Claves), Harfe Streicher Band (Altsaxophon in Eb, Piano, E-Gitarre, Bass, Drum Set); Tänzer*innen ad lib.
Aufführungsmaterial
Partitur und Stimmen
DIGITALE URAUFFÜHRUNG
Oratorium EINS am 14. Mai um 20 Uhr.
Die Nutzung des Livestreams ist kostenfrei.
oekt.de/eins
Ausgabe für Soli, Chor und Klavier (Klavierauszug):
Preis : 19,95 Euro Edition DV 90
Mengenpreisstaffel
ab 25 Expl. 16,95 Euro
ISBN 978-3-94302-707
ISMN 979-0-50226-097-2